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ifs Jahresbericht 2022 6 Der gesellschaftliche Wandel hat seine Spuren hinterlassen. Menschen, die bereits zuvor mit existenziellen und psychischen Sorgen zu kämpfen hatten, sehen sich aufgrund der komplexen Veränderungen mit einer Verschärfung ihrer Probleme konfrontiert. Aber auch Menschen, die bislang aufgrund ihrer Resilienz vieles im Leben gut meistern konnten, sind zunehmend belastet und benötigen Beratung und Unterstützung. Vor allem psychische Belastungen, Zukunfts- und große finanzielle Ängste spielten 2022 im Rahmen unserer täglichen Beratungsarbeit eine bedeutende Rolle. Immer mehr Menschen fällt es schwer, die Miete pünktlich und regelmäßig zu bezahlen, für die enormen Energiekosten aufzukommen sowie den Lebensunterhalt zu finanzieren. Zahlreichen Einzelpersonen und Familien ist es gegen Monatsende kaum mehr möglich, die täglichen Bedürfnisse in ausreichendem Maße abzudecken. Auffallend ist in diesem Zusammenhang, dass schon lange nicht mehr nur Randgruppen und schlecht situierte Familien armutsgefährdet sind. Tendenziell betrifft die Armutsgefährdung zunehmend auch die Mittelschicht. Insgesamt konnten wir im vergangenen Jahr beobachten, dass die Anfragen immer komplexer werden und sich viele Betroffene leider erst recht spät an uns wenden. Die Scham, zeitnah Hilfe in Anspruch zu nehmen, scheint trotz großer finanzieller und psychischer Not recht hoch zu sein. Umso wichtiger ist der niederschwellige Zugang zu unserem regionalen Beratungsangebot sowie die Zusammenarbeit mit Kommunen, Behörden und Systempartner:innen. Diese stehen oft in engem Kontakt mit den Menschen der Region und können betroffene Familien, Kinder und Jugendliche bei ersten Anzeichnen von Problemen an uns verweisen. Wir bieten flexible und zuverlässige Hilfestellungen und ermächtigen Menschen in den unterschiedlichsten prekären Lebenssituationen zu einer lebenswerten und eigenständigen Lebensführung. ifs Regionale Sozialberatung Zuverlässige Hilfe für Menschen in Not . . . . . 13.248 Menschen erhielten niederschwellige psychosoziale Hilfe und Unterstützung in Wohnortnähe. 2.590 Menschen nahmen das Hilfsangebot der Sozialberatungsstelle Dornbirn in Anspruch. 2.579 Klient:innen wurden an der Sozialberatungsstelle Bregenz bei der Bewältigung sozialer Krisen und Not unterstützt. 2.138 Hilfesuchende nahmen die Unterstützungsleistungen der Sozialberatungsstelle Feldkirch in Anspruch. 1.994 Personen wurden an der Sozialberatungsstelle Bludenz bei der Lösung ihrer Probleme unterstützt. 1.752 Schüler:innen erhielten durch Schulsozialarbeit direkt an den Schulen Beratung, Begleitung und präventive Unterstützung. 869 Menschen suchten Hilfe und Unterstützung an der Sozialberatungsstelle Bregenzerwald. 693 Hilfesuchende wurden an der Sozialberatungsstelle Hohenems beraten und begleitet. 547 Jugendliche und deren Bezugssysteme wurden im Rahmen der Jugendberatung Mühletor ambulant beraten und unterstützt. 86 junge Menschen erhielten während des Pflichtabschlusskurses sozialarbeiterische Unterstützung.

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