ifs_jahresbericht_2024_sc

„Ich brauche keine Hilfe. Ich habe alles im Griff.“ So hätte Anna* wohl vor einigen Monaten geantwortet. Denn wer sich nicht sicher und gesehen fühlt, lässt nur schwer jemanden an sich heran. Anna ist 14, lebt mit weiteren acht Personen in einer Patchworkfamilie – kaum Rückzugsmöglichkeiten, wenig Verständnis. Die Beziehung zur Mutter ist von ständigen Konflikten geprägt, körperliche Auseinandersetzungen inklusive. Ihren leiblichen Vater kennt sie nicht. Als Anna in der Schule immer häufiger fehlt und sogar während des Unterrichts einschläft, wird Unterstützung durch die ifs Nachgehende sozialpädagogische Arbeit (NASA) ermöglicht. Beim ersten Treffen sitzt Lena*, Mitarbeiterin der ifs NASA, einer verschlossenen 14-Jährigen gegenüber, die sich offensichtlich nicht wohl in ihrer Haut fühlt. Ein Gespräch zu Hause hatte Anna abgelehnt. Stattdessen treffen sich die beiden in einem Lokal, das sie selbst ausgesucht hat. Redebedarf hat sie nicht – noch nicht. Doch sie hört zu, als Lena erklärt, wie die Unterstützung durch NASA aussehen kann. Und sie stimmt weiteren Treffen zu – Treffen, bei denen es gelingt, eine Beziehung auf Augenhöhe aufzubauen und ihr Vertrauen zu gewinnen. Ein Schritt nach dem anderen Was möglich wird, wenn Beziehung trägt Kinder-, Jugend- & Familiendienste * Name von der Redaktion geändert Jahresbericht 2024 | Kinder-, Jugend- & Familiendienste 12

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