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Jahresbericht 2024 24 löst worden wäre, wenn der 11-Jährige die Station ohne Nachfrage verlassen hätte, stehe dem nicht entgegen. Denn er wäre vom Stationspersonal nur befragt worden, wohin er gehe und hätte anschließend zum Spielen nach draußen gehen können. Gerontopsychiatrie In den beiden derzeit zur Verfügung stehenden gerontopsychiatrischen Stationen wurden im Jahr 2024 insgesamt 255 Patient:innen untergebracht. Einer der Gründe für diesen erheblichen Rückgang war, dass viele Patient:innen aufgrund der langen Warteliste nicht in Pflegeheime weitervermittelt und damit keine neuen Patient:innen aufgenommen werden konnten. Dies betraf insbesondere Patient:innen mit erhöhtem Betreuungsaufwand, mobil verwirrte Patient:innen mit organisch psychischen Störungen oder anderen schweren psychiatrischen Erkrankungen. Mitunter wurde mit der Einweisung in die Gerontopsychiatrie der Heimvertrag gekündigt und die Rückübernahme der Patientin bzw. des Patienten trotz bestehender Kündigungsfrist von einem Monat verweigert. Folglich entstand in den letzten Jahren eine sogenannte „Langliegerliste“ mit durchschnittlich 15 Patient:innen, die über mehrere Monate bis teilweise Jahre auf die Übernahme in ein Pflegeheim oder eine andere speziell für diese Patient:innen konzipierte Einrichtung warten. Ebenfalls rückläufig war die Anzahl an Patient:innen, die während des Aufenthalts in der Gerontopsychiatrie mindestens einmal in ihren Freiheitsrechten weiter beschränkt wurden, z. B. durch Fixierungsmaßnahmen im Bett oder mit einer Sitz- hose im Rollstuhl, Raumbeschränkungen im Zimmer und dem Tragen einer Fußfessel bzw. eines Weglaufschutzes. Erfreulich ist der Rückgang an Patient:innen, die mindestens einmal fixiert wurden. Insgesamt 89 Patient:innen waren 2024 auf der Gerontopsychiatrie – größtenteils auf der Station M1 – davon betroffen. Das entspricht im Vergleich zum Vorjahr mit insgesamt 140

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