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www.ifs.at Seite 35 Netz.pass Inter.netz Gemeinde.netz Jugend.netz Kinder.netz Familien.netz facts IfS-Familienarbeit Leiter: Dr. Hubert Löffler 6800 Feldkirch Ganahl-Areal, Schießstätte 14 T 05522/39566-0 E ifs.fa.feldkirch@ifs.at Integration und Vernetzung betroffener Vorarlberger Familien entscheidend zu verbessern. Sechs Module ermöglichen ein maßgeschneidertes Angebot „Umdie sozialenKontakte unserer Klien- tInnen ganz gezielt verbessern zu kön- nen, haben wir auf Grund unserer lang- jährigen Erfahrung einen detaillierten Plan mit sechs verschiedenen Modulen entwickelt“, erläutert Dr. Hubert Löffler, Geschäftsführer der IfS-Familienarbeit den Aufbau von „Trotz allem vernetzt!“. „Nach sorgsamer Analyse der individu- ellen sozialen Situation werden jedem einzelnen Klienten maßgeschneiderte Möglichkeiten zur sozialen Integration angeboten. In jedem Modul geht es da- rum, tragfähige Kontakte zwischen den eher isoliert lebenden Menschen unsere Zielgruppe und anderen Menschen oder Gruppen herzustellen.“ Deutlich zeigt sich dies im Modul Familien.netz : Einige Familien der Ziel- gruppe sowie andere Familien werden eingeladen und bilden eine sogenannte Familiengruppe. In der Folge gestaltet diese kombinierte Gruppe mit Unter- stützung von MitarbeiterInnen der IfS- Familienarbeit regelmäßig Familien- nachmittage mit gemeinsamem Essen, Spiel, Gespräch und Information. Jähr- lich sind mehrere solcher kombinierter Gruppen geplant. Nach acht Familien- nachmittagen einer jeden Gruppe sol- len diese in Eigenregie weitergeführt werden. Im Modul Kinder.netz werden Kinder aus den betroffenen, schlecht integrier- ten Familien in einer Tagesbetreuungs- einrichtung in Feldkirch untergebracht, mit der ein spezielles Integrationskon- zept vereinbart wurde. Diese Kinderbe- treuungsgruppe ist nur zur Hälfte mit den eher isoliert lebenden Kindern be- setzt, die andere Hälfte sind Kinder aus der Kommune. Die Eltern werden in die- ser Tagesbetreuungsgruppe besonders stark mit ein bezogen, sodass viele Kon- taktmöglichkeiten nicht nur zwischen den Kindern, sondern auch zwischen den Eltern entstehen. Im Modul Jugend.netz wurde mit dem Jugendhaus in Bludenz eine spezielle Ko- operation vereinbart. Die Angebote des Jugendhauses werden auf jene Kinder und Jugendliche, die sonst nicht in ein Jugendhaus gehen würden, angepasst. Hürden werden so weit wie möglich be- seitigt und die Jugendlichen individuell bei der Kontaktanbahnung begleitet. Im Modul Gemeinde.netz helfen Mitar- beiterInnen den Familien, das Vereinsle- ben der jeweiligen Wohnsitzgemeinde (z.B. Freiwillige Feuerwehr, Pfadfinder, Sportvereine etc.) kennen zu lernen. Sie überlegen gemeinsam mit den Fa- milien, welche Interessen vorhanden sind, helfen und motivieren bei der Kontaktherstellung und begleiten den Einstieg. Auch die Vereine selbst wer- den sensibilisiert und erfahren, welche Schwierigkeiten Menschen, die eher zurückgezogene leben, beim Einstieg in solche Gruppierungen haben können. Im Modul Inter.netz werden die neuen Möglichkeiten des Internets (E-Mail, Communities, Foren etc.) für Kontak- te mit anderen Menschen genutzt. Es werden Eltern-Zirkel gebildet, in denen Probleme und Chancen in Bezug auf deren Internetnutzung gesammelt und besprochen werden. In der Folge werden Workshops, welche sich mit den gesam- melten Themen auseinandersetzen, an- geboten. Im Modul Netz.pass wird die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben erleichtert, indem bestimmte Zugangsbarrieren zu Aktivitäten wie z.B. Sportveranstaltun- gen, Bildungsmöglichkeiten,Vereine etc. auch durch finanzielle Unterstützung gesenkt werden. Vorbild ist hier der österreichweit praktizierte Kulturpass („Hunger auf Kunst und Kultur“). Tragfähige soziale Netze innerhalb und außerhalb der Familie „Gesundheitsförderung und Gesund- heitsvorsorge sind Prinzipien, die in der Gesundheits- und Sozialpolitik des Landes Vorarlberg seit über drei Jahr- zehnten erfolgreich praktiziert werden. Und dabei gilt es, vor allem Familien zu unterstützen“, betont Landesstatthal- ter Markus Wallner. „Das Projekt ,Trotz allem vernetzt!‘ spricht primär Kinder, Jugendliche, deren Eltern und Betreu- ungspersonen an und leistet somit ei- nen wichtigen Beitrag, das Sozialkapital unseres Landes von mehreren Seiten gleichzeitig zu stärken.“ „Die Gesundheitsförderung bei sozial Benachteiligten birgt ein besonders ho- hes Potential in sich, da hier noch große Rückstände aufzuholen sind“, berichtet Manfred Brunner, Obmann der VGKK. „Eine große Herausforderung ist es, die richtige Zielgruppe zu erreichen, was durch die bestehenden Kontakte der IfS- Familienarbeit gewährleistet werden kann. Nun geht es darum, nachhaltige Strukturen aufzubauen, damit Men- schen sozioökonomisch benachteilig- ter Familien die Beteiligung am gesell- schaftlichen Leben erleichtert wird.“ Direkter Kontakt zur Zielgruppe „Ein großer Vorteil für das Projekt ist, dass sowohl die IfS-Familienarbeit als auch die IfS-Schuldenberatung bereits in persönlichem Kontakt zu Betroffenen stehen“, erklärt Dr. Hubert Löffler.„Diese werden nicht nur in ihrem Erziehungs- verhalten und in ihrem Schuldenma- nagement unterstützt, sondern auch darin, ihre gesundheitlichen Ressour- cen zu erweitern – auch wenn akut in vielen Familien ganz andere Sorgen im Vordergrund stehen, als sich um die Ge- sundheit oder um soziale Netzwerke zu kümmern.“ Erfolgversprechender Start Einzelne Module wie das Familien.netz oder das Gemeinde.netz wurden be- reits gestartet und werden mit großem Interesse angenommen. „Wir sind sehr überrascht, wie groß das Bedürfnis nach solch strukturierten Kommunikations- angeboten ist. Und wir sind dankbar, dass der Fonds Gesundes Vorarlberg und der Fonds Gesundes Österreich trotz der angespannten finanziellen Si- tuation diese Familien nicht vergessen. Besonders in angespannten Zeiten sieht man, wo die Werte der öffentlichen Ein- richtungen wirklich liegen“, bedankt sich Löffler abschließend bei den Geld- gebern. Das Projekt „Trotz allem vernetzt!“ wird durch den Fonds Gesundes Österreich und den Fonds Gesundes Vorarlberg fi- nanziert. Die Projektlaufzeit dauert bis März 2013. ●

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