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3 Sommer 2014 Die Wahl haben Der Horizont scheint um vieles weiter, wenn sich verschiedene Wahlmöglichkeiten bieten. Dr. Stefan Allgäuer ifs Geschäftsführer stefan.allgaeuer@ifs.at enten in scheinbar ausweglosen und verfahrenen Situationen Perspektiven zu eröffnen, gemeinsam mit ihnen (Wahl-)Möglichkeiten zu erarbeiten – so dass sich in der vermeintlichen Sackgasse neue, ungekannte Wege auftun, so dass am Ende der Gasse nicht eine Wand, sondern zumindest zwei neue Wege warten und eine Wahlmöglichkeit bieten. Meine Erfahrung ist es, dass man im Leben immer eine Wahl hat – auch wenn man diese in Situationen, die völlig aussichtslos und verfah- ren erscheinen, vielleicht nicht erkennen kann. Zumindest die Wahl zwischen: Lebe ich so weiter wie bisher oder ändere ich etwas? Nun wage ich noch einen Gedankensprung: Auf gesellschaftlicher und politischer Ebene sehen wir uns sowohl in Vorarlberg als auch österreich- und europaweit mit Diskussionen rund um folgende Fragen konfrontiert: Sollen unsere Gesellschaft und die Staaten den „sozialen Weg“ beibehalten und den Menschen – jeden einzelnen Menschen – in den Mittelpunkt stellen? Oder entscheiden wir uns für den Weg des unbegrenzten Marktes und des Kapitals, d.h. für den Weg des Stärkeren? Für was und wen sollen zukünftig vermehrt (Steuer-) Gelder ausgegeben werden? Gehen wir den am Menschen orientierten oder doch lieber den kapitalorientierten Weg? Was wir nicht vergessen dürfen: Wir alle können diese Entscheidung mitgestalten, wir alle können uns in die Diskussion miteinbringen – indemwir unsere Wahlmöglichkeiten erkennen und unsere Wahl treffen. Dazu zählt natürlich auch, dass wir unser Wahlrecht wahrnehmen. Die nächste Chance dazu bietet sich imHerbst. Sie haben die Wahl! ○ Wie ein roter Faden zieht sich ein Thema quer durch die breite Aufgabenpalette des ifs und wird in den verschiedensten Beratungskontex- ten immer wieder berührt: Armut – die in unter- schiedlichsten Formen zutage tritt, die sich in unterschiedlichsten Gesichtern zeigt. Arm ist der, dem zu wenig Geld für das Lebensnotwendige zur Verfügung steht. Arm ist der, dem Ressourcen feh- len, um sich am sozialen Leben zu beteiligen. Und arm ist auch der, der keine Wahl(-möglichkeit) hat. Eine Wahl zu haben, bedeutet demnach gewisser- maßen, reich zu sein. Nicht unbedingt in Bezug auf finanzielle Mittel, aber reich an Möglichkeiten – der Horizont scheint um vieles weiter, wenn sich verschiedene Wahlmöglichkeiten bieten, als wenn die aktuelle Lebenssituation scheinbar keine Wahl mehr lässt. Das ifs verfügt über ein breites Angebot an Hilfe­ stellungen. Zahlreiche Menschen in Vorarlberg wenden sich Jahr für Jahr an unsere Berater. Ob in der Schulden-, der Ehe- oder der Erziehungsbe- ratung, ob bei Burn-out, bei Angstzuständen, bei Tod und Verlust, ob in der Delogierungsprävention oder in der Gewaltschutzstelle: Generell ist es eine unserer Aufgaben, unseren Klientinnen und Kli-

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