ifs_zeitschrift_1_19_sc

31 Frühling 2019 den von ihren Erfahrungen mit den verschiedenen psychischen Erkrankungen. In Bezug auf die Einbeziehung in die stationäre Therapie im LKH Rankweil als sogenannte „Ex-in“-Mitarbeiter hat die Krankenhausleitung ihr Konzept der Involvie- rung der „Peers“ an die Krankenhausbetriebsge- sellschaft weitergeleitet, aber bislang noch keine Genehmigung bzw. Zusage erhalten. Im Hinblick auf das Anliegen „Deeskaliert statt fixiert“ stellten erfreulicherweise alle fest, dass Zwangsmaßnahmen in den letzten Jahren deut- lich rückläufig waren. Die anwesenden Ärzte und Pflegepersonen betonten, dass dieses Thema auch ihnen selbst ein wichtiges Anliegen ist und alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Deeskalati- onsmanagement geschult wurden. Weitere Ent- wicklungen sollen allerdings nicht ausbleiben und lassen sich in Zukunft insbesondere mit besseren räumlichen Rahmenbedingungen gut umsetzen. Als Stichworte wurden Raum für Rückzug, Anbie- ten von Gesprächen sowie Nachbesprechungen bei Zwangsmaßnahmen genannt. Einen neuen wichtigen Themenbereich stellt das Anliegen einer „Personenzentrierten Therapie“ dar, wobei angeregt wurde, dass jede Patientin und jeder Patient ein Anrecht auf eine individuelle, an die jeweilige Person angepasste Therapie haben soll. Insbesondere sollten die Erfahrungen, die Personen mit Psychose mit der Verabreichung von Medikamenten machen, bei der Therapie berück- sichtigt werden. Ein weiteres wichtiges Anliegen war es, mit einer möglichst niedrigen Dosierung der Psychopharmaka zu beginnen. Weitere Fortschritte konnten auch beim Thema „Übergang stationär/ambulant“ verzeichnet wer- den. Ab April wird jeweils amMittwoch von 15:00 bis 16:30 Uhr eine Person des Sozialpsychiatrischen Dienstes (SPDI) ins LKH Rankweil kommen, um ein erstes Kennenlernen und eine Kontoaktaufnahme mit den verschiedenen Diensten der Sozialpsychi- atrie zu ermöglichen. Erfolgreicher Austausch Wie bereits geschildert war der Austausch sehr konstruktiv und fand auf Augenhöhe statt. Wir konnten mit Erstaunen feststellen, dass die Anliegen vielfach nicht weit auseinan- derlagen und die Bereitschaft bestand, Hand in Hand gute Lösungen zu finden und eine gemeinsame Zukunft zu gestalten. So wurde auch von allen Beteiligten der Wunsch geäußert, den Patientinnen- und Patientenrat in bestehender Form weiter fortzuführen. ○ Wissen ifs Patienten­ anwaltschaft ist auf Grundlage des Unterbrin­ gungsgesetzes als Rechtsbeistand für Patientinnen und Patienten im LKH Rankweil tätig. Hauptaufgabe ist die Vertretung von Patienten, die ins psychiatrische Kranken­ haus eingewiesen oder im Zwangs­ kontext behandelt werden. Telefon 05522-403-4040 ifs. patientenanwaltschaft@ifs.at Mag. Christian Fehr Leiter ifs Patientenanwaltschaft christian.fehr@ifs.at

RkJQdWJsaXNoZXIy NTQ2MDY0