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Gewalt ist keine Lösung – 20 Jahre ifs FrauennotWohnung

Röthis, den 25. November 2010

20 Jahre ifs FrauennotWohnung
das frauenhaus in vorarlberg

Gewalt gegen Frauen und Kinder ist ein gesellschaftliches Problem, das gesellschaftlich gelöst werden muss. Denn das Recht auf seelische und körperliche Unversehrtheit ist ein elementares, unantastbares Menschenrecht.

Statistisch betrachtet wird jede fünfte Frau einmal in ihrem Leben Opfer von Gewalt in der Familie. „Diese Frauen und deren Kinder haben ein Recht auf Hilfe und fachgerechte Beratung“, betont Dr. Stefan Allgäuer, Geschäftsführer des Institut für Sozialdienste (ifs). „Seit 20 Jahren finden Betroffene in der ifs FrauennotWohnung Zuflucht und Unterstützung. Dabei ist die FrauennotWohnung mehr als ,nur‘ ein vorübergehendes Dach über dem Kopf. Hier finden Frauen und Kinder die nötige Ruhe und Begleitung, um Vergangenes zu verarbeiten und zu bewältigen.“


Gewalt passiert mitten unter uns und leider allzu oft am Ort der scheinbaren Geborgenheit: in der eigenen Familie und im nahen sozialen Umfeld. „Das Gesicht der Gewalt hat sich nicht verändert – weder gibt es neue, bislang unbekannte Formen der Gewalt, noch wird heute mehr Gewalt ausgeübt als vor einigen Jahren“, berichtet Dr. Allgäuer. „Was sich verändert hat, ist die Wahrnehmung von Gewalt. Dank einer verstärkten Sensibilisierung der Bevölkerung wird diese nun vermehrt wahrgenommen und immer seltener toleriert, verharmlost und verleugnet.“ 


Doch noch immer erleben viele Frauen Gewalt in der Familie und erdulden diese häufig über Jahre hinweg, ehe sie es wagen, aus dem Gewaltkreislauf auszubrechen. „Es ist äußerst wichtig, Gewalt weiterhin zu einem öffentlichen Thema zu machen und die Sensibilisierung der Bevölkerung weiter voranzutreiben“, erläutert Allgäuer. „Deshalb setzten wir im ifs auf umfassende Präventionsarbeit. Unsere Angebote im Bereich des Gewaltschutzes, eines davon ist die ifs FrauennotWohnung, haben es sich zum Ziel gesetzt, Gewaltopfern Hilfe anzubieten und Gewalt präventiv zu verhindern.“


Finanziert wird die ifs FrauennotWohnung durch den Vorarlberger Sozialfonds und das Bundeskanzleramt, Abteilung Frauenangelegenheiten und Gleichstellung. 


„Mein Dank gilt den Kostenträgern, durch deren finanzielle Unterstützung unsere Arbeit erst möglich wird, sowie all jenen, die sich in den vergangenen 20 Jahren in der ifs FrauennotWohnung engagiert haben“, unterstreicht Allgäuer. „Die Mitarbeiterinnen bereiten mit ihrem Einsatz in dieser teils schwierigen und auch emotional belastenden Arbeit jenen Boden, auf dem die betroffenen Frauen wieder Fuß fassen und sich neu orientieren können.“


Die FrauennotWohnung als Ort des Schutzes

Die ersten Frauenhäuser entstanden in den 1970er Jahren. Heute gibt es in Österreich 30 solcher Einrichtungen. Das erste Frauenhaus Vorarlbergs, die ifs FrauennotWohnung, wurde 1990 eröffnet und bot seither rund 1.200 Frauen und ebenso vielen Kindern, die von häuslicher Gewalt betroffen oder bedroht sind, Schutz und Zuflucht.  

„Die FrauennotWohnung mit ihren Bewohnerinnen ist ein kleines Abbild der Gesellschaft“, erklärt Tanja Kopf, Leiterin der ifs FrauennotWohnung. „Frauen und Kinder aller Altersgruppen, verschiedenster Nationalitäten und sozialer Schichten finden bei uns Hilfe.“ Die ifs FrauennotWohnung ist telefonisch unter 05572/29304 rund um die Uhr zu erreichen und Aufnahmen sind jederzeit möglich. Die Adresse wird aus Sicherheitsgründen nicht publik gemacht.


„Unsere Einrichtung ist ein wichtiger Zufluchtsort für Frauen, die sich in äußerst schwierigen und komplizierten Lebenssituationen befinden“, berichtet Kopf. „Wir unterstützen unsere Klientinnen und deren Kinder bestmöglich und versuchen gemeinsam mit diesen Problemlösungen zu erarbeiten.“ In der FrauennotWohnung erhalten Betroffene die Möglichkeit, zur Ruhe zu kommen und konkrete Schritte für die Zukunft zu planen. Somit wird den Frauen nach deren Aufenthalt ein existenzgesichertes Leben und psychische Stabilisierung nach traumatischen Erlebnissen ermöglicht. „Zudem kann die ifs FrauennotWohnung zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit beitragen“, fügt Kopf ergänzend hinzu, „und Menschen Mut machen zu handeln, wenn diese gewalttätige Zwischenfälle in der Familie, im Bekanntenkreis oder in der Nachbarschaft wahrnehmen.“ 


16 Tage gegen Gewalt an Frauen


Zu einer verstärkten gesellschaftlichen Sensibilisierung bezüglich des Themas „Gewalt in der Familie“ beigetragen haben Informationskampagnen wie beispielsweise die Aktion „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“, die auch in diesem Jahr am 25. November starten wird. Mit Unterstützung einiger Vorarlberger Unternehmen werden  während eines Zeitraums von 16 Tagen Zeitungsinserate veröffentlicht, die  täglich auf die Problematik der häuslichen Gewalt hinweisen und mögliche Wege aus dem Gewaltkreislauf aufzeigen sollen. „Es ist uns wichtig, aktiv auf das Thema Gewalt und damit zusammenhängende Probleme hinzuweisen, denn Gewaltprävention beginnt damit, dass Menschen Geschehnisse aufmerksam verfolgen und rasch reagieren, wenn es zu gewalttätigen Zwischenfällen kommt“, so Kopf abschließend. „Auch zukünftig werden wir die Anliegen von betroffenen Frauen und Kindern ernst nehmen und uns um bestmögliche sowie präventive Lösungen bemühen!“

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Statistische Daten zur ifs FrauennotWohnung

Durchschnittliche Belegung94%

Durchschnittliche Aufenthaltsdauer

bis zu 1 Woche27%
bis zu 1 Monat24%
bis zu 3 Monaten27%
bis zu ½ Jahr13%
bis zu 1 Jahr9%

Durchschnittliches Alter

20 und Jünger15%
20 - 40 Jahre68%
40 - 50 Jahre10%
50 - 60 Jahre5%
60 Jahre und älter2%

Situation nach der FrauennotWohnung

zurück34%
zurück (ohne Misshandler)14%
eigene Wohnung23%
Verwandte/Bekannte16%
andere Institution13%

Folglich führt in etwa jede dritte Frau (37 %) nach deren Aufenthalt in der ifs FrauennotWohnung ein selbstbestimmtes Leben

Durchschnittliches Alter der Kinder

bis 2 Monate18%
2 - 5 Jahre39%
6 - 10 Jahre24%
11 - 15 Jahre17%
16 Jahre und älter2%

Kontakt

Kommunikation & Marketing

Pressearbeit

Alexandra Breuss

Interpark Focus 40

6832 Röthis