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Vorarlbergs Jugendliche fit für eine schuldenfreie Zukunft machen

Seit 2006 gibt es den Vorarlberger Finanzführerschein "Fit fürs Geld". Die seinerzeitige Initiative des Landes Vorarlberg hat sich unter Federführung der ifs Schuldenberatung gGmbh kontinuierlich weiterentwickelt und ist mittlerweile ein nicht mehr wegzudenkendes Angebot in der Schuldenprävention, betonen Landesstatthalter Karlheinz Rüdisser und Landesrätin Greti Schmid.

8.000ster Finanzführerschein überreicht

Seit dem Start haben fast 21.500 Jugendliche an diesem österreichweit einzigartigen Projekt teilgenommen, schon 8.000 von ihnen haben ihren Finanzführerschein fertig und sind somit gut gerüstet, um künftige Schuldenfallen zu vermeiden.

In der heutigen Zeit, die stark vom Konsum geprägt ist, sollen junge Menschen so früh wie möglich einen verantwortungsbewussten und vernünftigen Umgang mit Geld lernen, sagt Landesstatthalter Rüdisser: "Schon die Einteilung des Taschengeldes will durchdacht sein, ebenso die Abzahlung des Mopeds oder des Autoführerscheins. Und spätestens, wenn man als Erwachsener einen Haushalt und eine Familie zu versorgen hat oder ein Unternehmen leitet, ist finanzielle Trittsicherheit gefragt. Deshalb ist es unser Ziel, schon Jugendlichen das nötige Gespür und Wissen vermitteln, damit sie hoffentlich ihr Leben lang den Gefahren einer Überschuldung ausweichen können."

Österreichweit einzigartige Initiative

Der Vorarlberger Finanzführerschein ist eine österreichweit einzigartige Initiative und hat sich als sehr wirksames Schuldenpräventionsinstrument etabliert. "Ein wesentlicher Grund für den Erfolg ist das große Potenzial an Jugendeinrichtungen und Beratungsstellen, die im Zeichen der Schuldenprävention eine enge, hervorragend abgestimmte Zusammenarbeit pflegen", betont Landesrätin Greti Schmid. Das Land Vorarlberg, das Arbeitsmarktservice, die Arbeiterkammer und die Wirtschaftskammer sowie vier Banken (Hypobank, Raiffeisen-Banken, Sparkassen, Volksbanken) unterstützen diese Arbeit. Weiters arbeiten auch das aha, die Vorarlberger Volkswirtschaftliche Gesellschaft und der Verein Südwind aktiv mit – alles unter der Koordination durch die ifs Schuldenberatung gGmbh.

Erklären, nicht belehren

Die Vielfalt der beteiligten Partner macht es möglich, dass der Umgang mit Geld den Kindern und Jugendlichen aus verschiedenen Blickwinkeln vermittelt und erlebbar gemacht werden kann. In Workshops, Schulveranstaltungen und Lehrlingstreffen wird auf praxisnahe Fallbeispiele und interessantes Expertenwissen gesetzt. Die Fachleute aus den Partnerinstitutionen und Banken können die Erfahrung aus ihrer täglichen Arbeit einbringen. Dabei wird das Thema Geld ohne erhobenen Zeigefinger, aber immer mit Bezug auf die Fragen, Lebenssituationen und Anliegen der teilnehmenden Kinder und Jugendlichen erarbeitet, um den 11- bis 25-Jährigen einen guten Umgang mit ihren Finanzen zu vermitteln. "Erklären, nicht belehren, damit die jungen Menschen das Gehörte verstehen und verinnerlichen", erläutert Landesrätin Schmid.

Unterschiedliche Module

Auf dem Weg zum Finanzführerschein werden Kinder und Jugendliche altersgerecht in drei Stufen (S für 11-Jährige, M für 14/15-Jährige und L für 16-18-Jährige) über den (besseren) Umgang mit Geld informiert, unterrichtet und aufgeklärt. Im Jahr 2011 wurde das Angebot um das Modul "Finanzwissen kompakt" erweitert, mit welchem nun auch junge Leute zwischen 18 und 25 Jahren erreicht werden. Die ifs Schuldenberatung berät gemeinsam mit dem Berufsinformationszentrum (BIZ) des AMS einmal im Monat junge Erwachsene. Dabei geht es um Themen wie Wohnen, Beihilfen und Zuschüsse, Handy, Haushaltsplanung, Familie, Strafen, Arbeitslosengeld bei Jobverlust oder Schulden.
Die ifs Schuldenberatung gGmbh koordiniert den "Fifü", erstellt die Statistik, entwickelt Materialien, unterstützt die Partnerinstitutionen und bietet die meisten Workshops in den Schulen, Lehrbetrieben, AMSBetrieben sowie in der Offenen und Verbandlichen Jugendarbeit an.

Viele positive Rückmeldungen der Teilnehmenden

Den Erfolg des Vorarlberger Finanzführerscheins belegen auch die vielen positiven Rückmeldungen von Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Fifü-Koordinatorin Marga Muxel-Moosbrugger weiß von etlichen Einzelfällen zu berichten, die erst auf diese Weise ans Tageslicht gekommen sind und bei denen in der Folge Schlimmeres verhindert werden konnte. Es gibt Klienten der ifs Schuldenberatung, die von Absolventen des Finanzführerscheins ermutigt worden sind, sich zu melden, um Hilfe zu bekommen. Ein anderer Fall: Ein Mädchen suchte nach dem Workshop das Gespräch mit der Schuldenberaterin und vertraute dieser ihre 800 Euro umfassenden Internetschulden an. Dank der Vermittlung an den Kinder- und Jugendanwalt konnte das Problem gelöst werden.

Immer wieder werden den Fachleuten der ifs Schuldenberatung solche persönlichen Schuldensituationen anvertraut, die z.B. aus Straftaten (Körperverletzung, Schwarzfahren, Sachbeschädigung) oder aus einem leichtfertigen Abschluss von Abos per Handy resultieren. Oft erwacht bei den Heranwachsenden dabei erstmals das Bewusstsein, dass sie mit solchen finanziellen Problemen aktiv umgehen können und dass es Lösungen gibt bzw. Anlaufstellen, wo ihnen geholfen wird. Auch Inkassoschreiben sind keine Seltenheit. Indem der Weg der Schuldeneintreibung aufgezeigt wird, verstehen  die Jugendlichen zum ersten Mal, auf welchen Prozess sie sich damit einlassen und wohin das führen kann.

Anerkennung und Auszeichnung, aber auch ständige Weiterentwicklung und Verbesserung

In den vergangenen Jahren hat es von verschiedenen Seiten Anerkennung und Auszeichnungen für den Vorarlberger Finanzführerschein gegeben. Auch über die Landes- und Staatsgrenzen hinaus hat das Projekt Interesse gefunden. So wurde der Fifü schon in Belgien und in Tschechien vorgestellt.

Darüber hinaus wird an einer ständigen Verbesserung des Angebotes gearbeitet. So gehören auch die Unterstützung von Maturaklassen oder die Beratung von Lehrpersonen, denen die finanzielle Bildung ihrer Schülerinnen und Schüler ein Anliegen ist, zum Programm. Weiters hat die ifs Schuldenberatung gemeinsam mit allen Präventionsstellen Österreichs an der Entwicklung des Handyspiels Cure-Runners mitgewirkt, das auf das spielerische Erlernen von Finanzkompetenz abzielt.


Zahlen und Fakten zum Vorarlberger Finanzführerschein 2006 bis 2014

21.459 Teilnehmerinnen und Teilnehmer
8.000 fertige Finanzführerscheine
2.380 Workshops
168 Institutionen, die teilgenommen haben



Kontakt

Kommunikation & Marketing

Pressearbeit

Alexandra Breuss

Interpark Focus 40

6832 Röthis