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25 Frühling 2017 war. Weiters war es erstaunlich, wie schnell sich die Teilnehmer auf die konkreten Anliegen, welche im Rahmen einer Präsentation den in der psychi- atrischen Versorgung tätigen „Profis“ vorgetragen werden sollten, geeinigt haben. Anregungen und Lösungsvorschläge Die Präsentation der Workshopergebnisse fand im Festsaal des LKH Rankweil statt. Die Teilnehmer selbst stellten die wichtigsten Punkte in acht ver- schiedenen Themenbereichen vor. Anschließend waren alle eingeladen, die Ergebnisse an acht verschiedenen Tischen imWorld-Café-Format gemeinsam zu diskutieren und nach ca. 30 Minu- ten den Tisch und damit den Themenbereich zu wechseln. Bei der Diskussion stand der Austausch der ver- schiedenen Erfahrungen im Vordergrund, was durch das bunt gemischte Teilnehmerfeld gut gelungen ist. Neben den „Profis“ des LKH Rank- weil und der Sozialpsychiatrie waren eine Klasse der Krankenpflegeschule, zwei leitende Mitar- beiter des Landes Vorarlberg, Angehörige von psychisch erkrankten Menschen und auch weitere Psychiatrieerfahrene zur Veranstaltung gekom- men. Insgesamt war die Veranstaltung mit rund 90 Besuchern gut besucht und viele gaben uns ein sehr positives Feedback. Interessant war auch die Rückmeldung des Verwaltungsdirektors des LKH Rankweil, der anmerkte, dass die Themenbereiche und Lösungsvorschläge erstaunliche Ähnlich- keiten mit den im Hause diskutierten Themen aufweisen. Wagnis und Lernprozess Abschießend wurden die konkreten Anliegen der Teilnehmer in Form einer symbolischen Rolle an die Krankenhausleitung überreicht und es wurde vereinbart, dass im Herbst nochmals nachgefragt werden soll, welche Anliegen umgesetzt werden und welche konkreten Schritte geplant sind. Rückblickend stellte die Durch- führung des Patientenrates für mich als professionellen Helfer ein Wagnis und gleich- zeitig auch einen Lernprozess dar. Die eingeladenen und beteiligten Personen zeigten mir, mit welcher Selbstver- ständlichkeit und mit welchem Vertrauen sie sich auf einen Prozess einlassen können, bei dem das Ergebnis bewusst offen gelassen wurde. Möglich wurde dies durch ein konstruk- tives Miteinander auf gleicher Augenhöhe. Damit wurde mir die Bedeutung des Wortes „Respekt“, das gemäß der Definition des Dudens „Achtung, Anerkennung, Bewunderung, Hochachtung, Hochschätzung“ bedeutet, anschau- lich vor Augen geführt und mit bestem Beispiel demonstriert. ○ Mag. Christian Fehr Leiter ifs Patientenanwaltschaft christian.fehr@ifs.at Wissen ifs Patienten­ anwaltschaft ist auf Grundlage des Unterbrin­ gungsgesetzes als Rechtsbeistand für Patientinnen und Patienten im LKH Rankweil tätig. Hauptaufgabe ist die Vertretung von Patienten, die ins psychiatrische Kranken­ haus eingewiesen oder im Zwangs­ kontext behandelt werden. Telefon 05522-403-4040 ifs.patientenanwaltschaft@ifs.at

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