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wie 28 verschiedenen Sozialeinrichtungen aus ganz Österreich entwickelt und startete im April 2016 in vier Bundesländern, darunter auch Vorarlberg. Ziel des Projektes ist es, Careleaver zu begleiten, denn diese jungen Erwachsenen haben zumeist einen hohen Bedarf an physischer sowie psychischer Unterstützung, können aber auf kein tragfähiges Sozialnetz zurückgreifen, da sie weitgehend aus problembehafteten sowie zerrütteten Familien- systemen stammen und keine öffentliche Unter- stützung erhalten. Somit sind ihre Chancen auf gesellschaftliche Teilhabe und Gleichbehandlung massiv reduziert. Ein fehlendes soziales Netz Für Careleaver werden häufig hohe öffentliche Kosten aufgewendet, bevor sie in die Selbständig- keit entlassen werden. Nicht selten sind sie dann mit dieser Selbständigkeit überfordert – trotz aller früherer Investitionen und Bemühungen. Gründe hierfür sind ein fehlendes sicherndes familiäres bzw. sozial gewachsenes Netz, oft verbunden mit Entwicklungs- und Reifungsdefiziten in ihrer Persönlichkeit, die auf traumatische Erfahrungen in der Kindheit zurückzuführen sind. Deshalb ermöglicht eine Unterstützung in dieser sehr kri- tischen Übergangsphase nachhaltige Wirkungen auf Entwicklung, Alltagsbewältigung, soziale Inte- gration und Gesundheit im Erwachsenenalter. Immer wieder entwickelt sich gemäß unseren Erfahrungen bei Carleaver ein sogenanntes „Drop- out“. Sie befinden sich weder in Bildung oder Erwerbsarbeit, noch beziehen sie Sozialtransfers. Sie scheuen das Aufsuchen von Behörden der Arbeitsverwaltung und erleben die dortige Betreu- ung als Zwangskontext oder gar als erniedrigend. Oft betätigen sie sich in der Schattenwirtschaft und Kleinkriminalität, befinden sich in verdeckter Obdachlosigkeit bzw. versuchen, sich ihren Lebensunterhalt mit riskanten Überlebensstrate- gien zu sichern. Kinder und Jugendliche, die nicht in ihren Fami- lien aufwachsen können, werden von der Kinder- und Jugendhilfe unterstützt und begleitet. Doch diese Maßnahmen enden meist kurz nach dem Erreichen der Volljährigkeit und so sind die soge- nannten Careleaver teils bereits mit 18/19 Jahren völlig auf sich alleine gestellt. Das Projekt „Wel- come to Life“ setzt sich genau für diese Zielgruppe ein und bietet Unterstützung. „Welcome to Life“ wurde vom Dachverband Öster- reichischer Jugendhilfeeinrichtungen (DÖJ) und Ein Projekt geht zu Ende „Welcome to Life“ – Unterstützung für junge Menschen ohne tragfähiges Sozialnetz

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