ifs_zeitschrift_2-11

IfS-Wohngemeinschaft Unterland Wir sind umgezogen! Fast 25 Jahre war das Haus in der Rhein­ straße 3a in Lustenau das vorüberge­ hende Zuhause von einigen hundert Jugendlichen. Gleichzeitig war es auch Arbeitsplatz einer ansehnlichen Zahl von IfS-Mitar­ beiterinnen und Mitarbeitern. Viele sind der Einladung gefolgt und haben im Rahmen unserer „Cool-down-Party“ mit uns Abschied von diesem heimeligen Platz gefeiert. Wir haben Erinnerungen und Erfahrungen über bewegte Jahre ausgetauscht und uns sehr über das Wiedersehen gefreut! Seit Anfang Juni sind wir nun in unserem großen, neu renovierten Haus im Dornbirner Oberdorf in der Müllerstraße 3 zu finden. Wir als Team wie auch unsere Jugendli­ chen haben uns in der Zwischenzeit gut eingelebt und fühlen uns sehr wohl in unserem neuen „Domizil“. Unsere neue Festnetznummer: 05572/372823 An dieser Stelle einen herzlichen Dank an alle innerhalb und außerhalb des IfS, die mit großem Engagement und mit viel Begeisterung zum Gelingen dieses Projektes beigetragen haben! ◆ Ehrenamtliche IfS-Sachwalterschaft Sie wollen sich sozial engagieren und suchen eine Aufgabe mit Sinn bei freier Zeiteinteilung? Wir suchen Menschen in ganz Vorarl­ berg, die - Personen mit geistiger Behinderung oder psychischer Krankheit bei der Be­ wältigung ihres Alltags unterstützen. - Betroffene vor Behörden und in finan­ ziellen Angelegenheiten vertreten und bei Bedarf für ihre soziale und medizi­ nische Betreuung sorgen. Mit einem Einsatz von zwei bis drei Stunden pro Woche können Sie für ei­ nen Menschen eine wertvolle Hilfe sein. „Obwohl ich Vollzeit berufstätig bin, kann ich mit nicht allzu großem Auf­ wand für Menschen da sein, die meine Hilfe brauchen.“ NadineWesemann, 32 J., seit 2004 ehrenamtliche Sachwalterin Interessiert? Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme: IfS-Sachwalterschaft Mag. Florian Bachmayr-Heyda Poststraße 2/4, 6850 Dornbirn T 05572/908888 E florian.bachmayr-heyda@ifs.at www . ifs.at/sachwalterschaft.html ◆ Ambulant vor stationär – Theorie oder Praxis? 20 Jahre IfS-Patientenanwaltschaft Im Jahr 1990 verabschiedete der Natio­ nalrat das so genannte Unterbringungs­ gesetz (UbG), mit welchem das Ziel der Wahrung der Persönlichkeitsrechte und der Menschenwürde psychisch Kran­ ker in psychiatrischen Krankenhäusern verfolgt wurde. In Vorarlberg nahm die IfS-Patientenanwaltschaft 1991 im Lan­ deskrankenhaus Rankweil ihre Tätigkeit auf. Nach dem UbG ist ein Freiheitsentzug nur als letztes Mittel zulässig, wenn alle anderenAlternativen der Betreuung und Gefahrenabwehr versagen. Im Ergebnis bedeutet dies, dass ein Freiheitsentzug im psychiatrischen Krankenhaus von den real existierenden Versorgungsan­ geboten sowie von den Möglichkeiten und Mitteln unterschiedlicher Instituti­ onen abhängig ist, die Betroffenen auf­ zunehmen und zu betreuen. Ihr 20-jähriges Bestehen nimmt die IfS- Patientenanwaltschaft zum Anlass, zu einer Tagung mit dem Titel „Ambulant vor stationär – Theorie oder Praxis? Re­ gionale Hilfsangebote in der psychiatri­ schen Versorgung Vorarlbergs“ einzula­ den. Die Tagung wird am 18. November 2011 von 16.00 bis 18.00 Uhr imHaus der Begegnung in Frastanz stattfinden. ◆ kurz und bündig Buchtipp Kirsten Heisig: Das Ende der Geduld Konsequent gegen jugendliche Gewalttäter „Bei allem Klartext ist dieses Buch aber eine Überraschung – zumindest für die, die Heisig postum zur Verfechterin von law and order küren möchten.“ (Die Zeit 28.07.2010) Die Gewalttäter werden jünger, bru­ taler, skrupelloser und die Gesell­ schaft mit diesem Problem hilfloser. Die Berliner Jugendrichterin Kirsten Heisig war nicht bereit, das hinzu­ nehmen. So wollte sie nicht akzeptie­ ren, dass bei Jugendlichen zwischen Straftat und Gerichtsverhandlung viele Monate vergehen und entwi­ ckelte das Neuköllner Modell. Hier findet nach einfachen Delikten von Jugendlichen innerhalb von drei Wo­ chen die Gerichtsverhandlung statt. Die schnellen Strafen haben damit einen größeren Wirkungseffekt bei Tätern und Opfern. In ihrem Buch „Das Ende der Geduld“ erläutert sie das Modell und deren Durchsetzungsweg, beschreibt Le­ bensläufe jugendlicher Krimineller, schildert Straftaten und Verfahren, benennt die Situationen an Schulen, in Jugendämtern und bei der Polizei. Heisig liefert Fakten, aber auch Lö­ sungsvorschläge, wie z.B. die Vernet­ zung von Polizei, Staatsanwaltschaft, Jugendamt, Schulen, Behörden, In­ stitutionen und Eltern funktionieren sollte. Dabei wirft sie auch einen vergleichenden Blick ins europäische Ausland. In ihrem Buch fordert die Richterin die Beseitigung von Handlungsdefi­ ziten und eine ehrliche und notwen­ dige Debatte in der Bekämpfung von Jugendkriminalität. Kirsten Heisig verstarb unerwartet Ende Juni 2010 in Berlin. Arno Dalpra IfS-Streetwork Mühletor Kirsten Heisig: Das Ende der Geduld, 2010 Verlag Herder, ISBN 978-3-451-33464-1 www.ifs.at Seite 27

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