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3 Winter 2013 Das ifs verfügt über ein breit gefächertes Angebot. Viele dieser Angebote – wie bei- spielsweise die Erziehungsberatung oder der Finanzführerschein – sind präventiv, manche, wie der Spagat oder das Ambulant betreute Wohnen, sind begleitend. Aber es gibt Lebenssituationen, die weit mehr erfordern als Prävention und Inter- vention: Immer dann, wenn Menschen Gewalt und Missbrauch ausgesetzt sind, wenn die Existenz- grundlage oder das Wohl von Kindern massiv gefährdet ist, wenn Persönlichkeitsrechte einge- schränkt werden, dann sind Angebote nötig, die Sicherheit gewähren, Rechtssicherheit herstellen und Schutz bieten. Schutz und Sicherheit sind jene Voraussetzungen, die gegeben sein müssen, damit Menschen wachs- tums- und veränderungsfähig bleiben. Sind Men- schen einer Gefahr ausgesetzt, so geht es einzig und alleine ums Überleben. Schutz und Sicherheit sind eine notwendige Voraussetzung, um die grundlegenden, existenziellen Bedürfnisse zu gewährleisten. Prävention ist sozusagen die Kür. Zu schützen, das ist unsere Pflicht. Aber nicht nur die Pflicht des ifs, sondern die der gesamten Gesellschaft. Wir alle sind gefordert, Menschen in Not Schutz und Sicherheit zu bieten und für die Anliegen derer – bedingungslos – einzutreten, die auf unsere Hilfen angewiesen sind. Für das Jahr 2014 wünsche ich Ihnen allen, dass die Grundbedürfnisse nach Existenz, Schutz und Sicherheit soweit sichergestellt sind, dass – darauf aufbauend – ein zufriedenes Leben möglich ist, Veränderungen zumutbar sind sowie Lebendiges und Neues Platz findet. ○ Ein Jahr ist vergangen, seit Angelika Würbel zum letzten Mal in ihrem Büro in der Geschäftsfüh- rung des ifs war. Schnell, viel zu schnell, mussten wir zur Kenntnis nehmen, dass sie ihren Kampf gegen die Krankheit verlieren wird. Ein Jahr ist vergangen, in dem die Leere, die sie hinterlassen hat, deutlich spürbar war. Ange- lika Würbel hat Farbe, Lachen und Seele ins ifs gebracht. Und sie hat vor allem vieles bewegt. Zwei Themen lagen ihr ganz besonders am Herzen: Sie setzte sich für den Schutz vor Gewalt ein, war maßgeblich am Aufbau der FrauennotWohnung, der Gewaltschutzstelle sowie des Fachbereichs Opferschutz beteiligt. Und sie machte immer wie- der auf die immense Bedeutung des Themas Woh- nen aufmerksam. So war sie für den Bereich des eigenständigen Wohnens für Menschen mit Behin- derung zuständig, leitete die Krisenwohnungen. Sie hat die Grundlagen der Delogierungspräven- tion entwickelt und den Aufbau von Aktivitäten in der Siedlungsarbeit vorangetrieben. Im (An-)Denken an DSA Angelika Würbel wid- met sich diese Zeitung dem Thema „Schutz und Zuflucht“. Ihre Hauptanliegen finden hier Platz. Und ich möchte ihr einmal mehr meinen Dank aussprechen – ein Dank, der sich in Worte nicht fassen lässt. Pflicht und Kür Bedingungslos eintreten für Hilfesuchende Dr. Stefan Allgäuer ifs Geschäftsführer stefan.allgaeuer@ifs.at

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