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wie 30 Der Patient hat Recht! Gemeinsam Zukunft gestalten Anlässlich des 25-jährigen Bestehens des Unter- bringungsgesetzes organisierte die ifs Patienten- anwaltschaft im Jahr 2016 einen Patientinnen- und Patientenrat. Ziel der Durchführung war die Förderung und Stärkung der Selbstbestimmung sowie des Empowerments von Menschen mit einer psychischen Diagnose bzw. Krankheit. Zudem sollte durch das Wissen von Menschen, die bereits Erfahrungen mit verschiedenen Angeboten der stationären sowie ambulanten psychiatrischen Versorgung gemacht hatten, für die weitere Entwicklung des Gesundheitssystems genutzt werden. Höhepunkt des Patientenrates stellte im Juni 2016 die Präsentation der Ergebnisse der drei Workshops dar. Rund 90 Interessierte – „Profis“ aus dem LKH Rankweil und der Sozial­ psychiatrie, Schülerinnen und Schü- ler einer Klasse der Krankenpflege- schule sowie Psychiatrieerfahrene und Angehörige von psychisch erkrankten Personen – waren der Einladung in den Festsaal des LKH Rankweil gefolgt und diskutierten im Anschluss an die Präsentation gemeinsam die Ergebnisse. Dabei stand der Austausch der verschie- denen Erfahrungen im Vordergrund. Abschießend wurden die konkreten Anliegen der Teilnehmenden in Form einer symbolischen Rolle an die Krankenhauslei- tung überreicht und vereinbart, dass im Herbst nochmals nachgefragt werden soll, welche Anlie- gen umgesetzt werden und welche konkreten Schritte geplant sind. Rück- und Ausblick auf den Patientenrat Mittlerweile sind seit der Durchführung des Pati- entinnen- und Patientenrates zweieinhalb Jahre vergangen. Die Gespräche mit der Krankenhaus- leitung haben wie geplant stattgefunden und wir stellten uns die Frage, was konkret mit den überreichten Anliegen geschehen ist. Des Weiteren fragten wir uns, ob die damals angesprochenen Themen noch immer aktuell sind und welche The- men für die Zukunft wichtig sein werden. Um einen solchen „Re- and Preview“ zum Patien- tinnen- und Patientenrat durchführen zu können, haben wir die damals Beteiligten erneut zu einem Treffen eingeladen. Insgesamt acht Personen folgten der Einladung und wir konnten mithilfe der behutsamen Moderation von Ulrike Ammann alte Anliegen bekräftigen und neue, für die Zukunft wichtige Themen diskutieren. Erneuter Austausch mit den Profis Am 29. März 2019 fand im kleinen Rahmen erneut ein Treffen mit den im Krankenhaus tätigen „Pro- fis“ statt, in dessen Rahmen die Anliegen und The- men des „Re- and Previews“ besprochen werden konnten. Alle Beteiligten waren bereit, einander zuzuhören und auf die jeweiligen Anliegen und Erklärungen einzugehen. In Bezug auf das Anliegen „Mitbestimmung beimNeubau“ informierten die ärztliche und pflegerische Leitung, dass beim Neubau Ein- bis Zweibettzimmer mit eigenen Nasszellen, Rück- zugsmöglichkeiten für Patienten und Angehörige, genügend Therapieräume sowie Platz für Bewe- gung im Freien geplant sind. Es zeigte sich, dass viele Anliegen bereits Berücksichtigung gefunden haben, trotzdem wurde nochmals betont, dass psychiatrieerfahrene Personen schon im Pla- nungsstadium einbezogen werden sollten, damit wichtige Erfahrungen und Anliegen Beachtung finden. Auch hinsichtlich des Themas „Einbeziehung der Peers“ in die Ausbildung und die Therapie im LKH Rankweil ist viel geschehen. In die Ausbildung von Ärzten und Pflegepersonal werden die „Peers“ bereits involviert und berichten den Auszubilden-

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